Der AUGUSTIN wurde 1995 nach dem Beispiel internationaler Straßenzeitungen gegründet. Der Verkauf der Straßenzeitung AUGUSTIN hilft Menschen, die aus verschiedenen Gründen vom Arbeitsmarkt ausgeschlossen sind (Obdachlosen, Langzeitarbeitslosen, Asylwerber_innen, ...), ihre Not zu lindern. Die Hälfte des Verkaufspreises bleibt dem Verkäufer, der Verkäuferin. Das eigentliche Konzept des AUGUSTIN ist es, keine Gruppe auszuschließen. Betroffene können voraussetzungslos einsteigen. An einem normalen Arbeitstag sind rund 350 Verkäufer_innen in Wien und Umgebung unterwegs.

Normalerweise gibt es während der Öffnungszeiten des Vertriebsbüros für die Verkäufer_innen die Möglichkeit des geselligen Beisammenseins und Essens, Nutzung von Telefon & Internet, Büromaterial sowie Unterstützung in Lebensfragen bzw. Informationen und Hilfe in sozial- und mietrechtlichen Angelegenheiten. Sie können bei Bedarf einen D-Kurs besuchen oder auch
an einem der Kulturprojekte teilnehmen: Theatergruppe, Chor, Fußball, Tischtennis, Radiowerkstatt.

Die Zeitung selbst definiert sich einerseits als Stadtzeitung mit unterhaltenden Elementen, andererseits als Forum radikaler Kritik aller Formen sozialer Ungerechtigkeit und als Plattform der Marginalisierten. Der AUGUSTIN steht für Solidarität mit den Armen und für einen umso kritischeren Blick auf die Reichen und ihre Machenschaften. Journalistische Hartnäckigkeit zeichnet ihn aus, wo soziale Ungerechtigkeiten geortet. Genauso ist die neugierige und gewitzte Berichterstattung über Menschen, Orte und Ideen, die die Stadt lebenswert machen, fixer Bestandteil der Zeitung.

Der AUGUSTIN erhält keinerlei staatliche oder kirchliche Förderungen. Das Projekt finanziert seine Arbeit zu rund 60% über den Zeitungsverkauf, zu etwa 30% über Spenden, vor allem durch seine 333 Liebhaber_innen, und ca. 10% über Inserate, Beilagen, den Kalender- bzw. T-Shirt-Verkauf.